Mittelalter Haare Flechten

Seid gegrüßt ihr Edeldamen, Mägde und Maiden,

wir sind Jeanette und Katharina und verzieren auf den Mittelaltermärkten die Haare der großen und kleinen Besucherinnen mit bunten, eingeflochtenen Strähnen. Warum wir das tun und welchen geschichtlichen Hintergrund dies hat, möchten wir euch hier und heute berichten…

Im Mittelalter gehörten Kopfschmuck und / oder Kopfbedeckung, besonders für das weibliche Geschlecht, ganz selbstverständlich zur Gewandung dazu. Dabei bestand lediglich im 14. Jahrhundert kurzzeitig der Trend das Haar möglichst vollständig abzudecken. Wirklich offen getragen wurde es im Rest dieser Epoche aber auch nicht. Vielmehr wurde es auf unterschiedliche Arten geflochten, zu Zöpfen zusammengefasst und dann meist nach bestimmten Stilen am Kopf befestigt.

Die bekanntesten Frisuren im Mittelalter

Das Widderhorn – hierbei wurden die Haare zu einem Mittelscheitel gekämmt, dann zwei Zöpfe geflochten und über Schläfen und Ohren senkrecht entlang am Kopf festgesteckt.

Der Dudd oder Haarknoten – wurde anders als heute, meist ebenfalls seitlich am Kopf fixiert.

Die Kranzfrisur – bei dieser Variante wurde ein langer Zopf geflochten und dann in Form eines Haarreifes, ähnlich einer Krone auf dem Kopf festgesteckt.

Unsere Arbeit auf den Mittelaltermärkten

Genau hier ist unsere Idee abgeleitet, Wollfäden in Haare zu flechten denn, wie der aufmerksamen Leserin (wir glauben nicht, dass viele Kerle sich auf diese Seite verirren werden, oder doch?) nicht entgangen sein wird, alle drei vorgenannten Mittelalterfrisuren basieren darauf, dass die Haarpracht nach dem Flechten oder Knoten am Kopf befestigt werden muss. Filigrane Haarspangen, wie wir sie heute kennen, gab es im Mittelalter aber noch nicht. Deshalb wurden die Zöpfe, mit Fäden oder Bändern unterschiedlichster Art, mit dem Haaransatz in Kopfhautnähe vernäht und somit auch zusätzliche Farbakzente gesetzt, um die aufwändige Flechtkunst gebührend in Szene zu setzen.

Die unteren Stände banden zusätzlich Perlen aus Holz oder Knochen in ihre Frisuren ein – was auch die Wikinger und die alten Germanen schon vor Beginn des Mittelalters taten, der Adel setzte auf Goldfäden und Edelsteine. Von Königin Philppa (England, Spätmittelalter) ist bekannt, dass sie ihre Zöpfe gar in goldene Gaze „verpacken“ lies.

Die Herstellung der oben genannten Frisuren ist wahnsinnig aufwändig und dauert teilweise Stunden. Daher beschränken wir uns normaler Weise auf das Flechten einzelner Strähnen.

So, nun wisst ihr Bescheid und unser Webmaster hört hoffentlich endlich auf, uns wegen des fehlenden Artikels hier zu nerven ;-)

Wir wünschen weiterhin viel Vergnügen auf unserer Website und würden uns freuen auch Euch auf einem unserer nächsten Mittelaltermärkte mal die Haare zu machen!